Wir sind Studierende der Studiengänge „Visuelle Technikkommunikation“ und „Technikjournalismus“. Hier lernen wir, wie das geht, Filme und Videos zu konzipieren und zu realisieren – technische und abstrakte Themen verständlich, attraktiv und erfolgreich umzusetzen. In „Dramaturgie und Storytelling“ erfahren wir, was man Filmemachern aus Hollywood abschauen kann und wieso es so wichtig ist, nicht nur Fakten und Inhalte in Filme zu packen, sondern auch Emotionen. Für PR-Filme gilt das natürlich ganz besonders. Die größte Herausforderung liegt darin, eine gute Story zu finden. Was das überhaupt ist – eine Story – und wie man daraus Exposés, Treatments und Drehbücher entwickelt, das üben wir hier – unser ganzes Studium über.
Warum bluedot?
Der Name bluedot wurde von den ersten Studierenden der Visuelle Technikkommunikation im Sommersemester 2020 erdacht. Das Wort spielt mit seiner Doppeldeutigkeit: Blaue Punkte bilden das Logo unserer Hochschule und gleichzeitig steht der Name „Pale Blue Dot“ für eines der berühmtesten Fotos der Erde. Es wurde von der Raumsonde Voyager 1 geschossen, aus einer Entfernung von etwas sechs Milliarden Kilometern. Bis heute gibt es kein Foto der Erde, das aus einer größeren Entfernung gemacht wurde.


Das ist kein Pixel-Fehler, sondern unsere Erde.
© NASA
Das Foto „Pale Blue Dot“, auf Deutsch „blassblauer Punkt“, entstand am 14. Februar 1990 als Teil einer Serie von 60 Bildern – darunter Fotos von sechs weiteren Planeten und von der Sonne. Die Streifen auf dem Bild sind übrigens keine Galaxien, sondern Reflexionen von Sonnenstrahlen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme hatte die Raumsonde Voyager 1 ihre eigentliche Aufgabe bereits erfüllt und unser Sonnensystem verlassen. Auf Anregung des Astronomen Carl Sagans wurde die Sonde um 180 Grad gedreht, um von oben auf unser Sonnensystem zu blicken und die Fotos aufzunehmen.
Geschossen wurde „Pale Blue Dot“ mit einer Vidicon-Kamera. Diese Art von Kamera besteht aus mehreren Röhren mit Farbfiltern. Für das Foto der Erde wurden blaue, grüne und violette verwendet.

Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vidicon_tube-2.jpg
Bis heute werden solche Kameras für Spezialaufgaben eingesetzt. Zum Beispiel zur Überwachung stark strahlender Bereiche eines Atomkraftwerkes.

Foto: Sabine Fricke
Ein Kreis und ein Punkt – Raum für Fantasie
Durch die 1994 getroffene „Vereinbarung über die Ausgleichsmaßnahmen für die Region Bonn“, entstand am 01. Januar 1995 die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Kurzdarauf bekam die Hochschule ihr Markenzeichen: ein Kreis und ein Punkt in Cyan. Doch auch wenn das Logo bekannt ist, Zeitungen und Webseiten von der Hochschule danach benannt wurden, besteht die Bedeutung nur aus Spekulationen. „Die Informatik, in der es nur zwei Zustände gibt, oder das fernöstliche Ying und Yang wurden als Erklärung bemüht“, so steht es in einem Artikel von Sandra Preuß in der Hochschulzeitung Doppelpunkt. Manuel Paulus hat ebenfalls versucht eine Antwort auf die Frage zu finden, „Die Elektrotechniker sehen Schaltkreise, die Maschinenbauer Zahnräder, die Biologen Zellteilung, die Chemiker ein Wasserstoff-Atom samt Elektron, […] und die Technikjournalisten ganz einfach nur einen Doppelpunkt“, schrieb er in seinem Artikel. Am Ende bekam Paulus eine Antwort vom Kanzler Hans Stender, dass das Logo nie eine Bedeutung bekommen sollte um der Inspiration freien lauf zu lassen. Ein blauer Punkt symbolisiert in der Wissenschaft die Erde und könnte getreu dem Motto: „Nach dem Studium an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg liegt dir die Welt zu Füßen“, eine schöne Bedeutung sein. Ebenfalls sehen Studierende den leeren Kreis symbolisch als Beginn ihres Studiums und den Punkt als mit wissen gefüllten Kreis am Ende des Studiums.